
Mein Gegenstand ist eine kurze Kette. Sie hat viele glänzende Ringe und einen Seestern als Anhänger. Wenn ich die Kette umhänge, fühlt sie sich kalt an, weil sie aus Silber ist. Sie ist etwas kaputt, ich habe sie aber mit Kleber repariert. Die Kette liegt in einem Schmuckkästchen bei mir zu Hause. (Ich habe mehrere Schmuckkästchen.) Manchmal trage ich sie, zum Beispiel an meinem Geburtstag, denn sie ist ein Geburtstagsgeschenk. Als ich 7 oder 8 geworden bin, hat meine Freundin mir die Kette geschenkt. Manchmal schaue ich die Kette einfach an, besonders, wenn ich meine Freundin vermisse. Ich bin dann ein bisschen traurig, aber auch froh, dass ich die Freundin habe. Diese Freundin habe ich über meine Eltern kennengelernt. Unsere Familien haben sich immer samstags und sonntags besucht. Jetzt können wir nicht mehr so oft miteinander reden, wie wir wollen. Das macht mich traurig.

Ich finde Freundschaft sehr wichtig, und ich hätte gerne mehr Freunde: Wer möchte das nicht?! Freunde sind wie Geschwister: Sie trösten einen, wenn man traurig ist. Man kann sich auf sie verlassen: Sie sind da, wenn man sie braucht. Mit meiner Freundin habe ich mich aber nie gestritten. Ich glaube, in der Türkei ist es etwas anders als in Deutschland: Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft sind dort sehr wichtig, hier leider nicht so sehr. Ich habe noch keine deutschen Freundinnen. Ich denke, in meiner Klasse mögen sie mich nicht, weil ich nicht so gut deutsch kann. Wenn ein deutsches Kind neu in meine Klasse kommt, ist es viel einfacher für ihn. Ich kenne aber andere Kinder, sie helfen mir. Jetzt, mit Corona, ist es noch schwieriger, Freunde zu finden. Wir gehen ja nicht zur Schule. In den Ferien konnte ich aber einen Deutschkurs machen (nicht online!) und habe dort andere Kinder kennengelernt. Wir waren im Zoo und auch im Café. Wir sprechen miteinander und wir können uns auch wieder sehen.

Ich glaube, Freunde sind für mich wichtig, weil ich Menschen mag: Ich höre gerne zu, spreche gerne mit anderen und helfe gerne. Ich möchte gerne Psychologin werden oder auch Kinderärztin. Ich war zwei Jahre Babysitterin: Ich habe auf meine beiden, kleinen Kusinen aufgepasst. Sie waren fünf bis sieben Monate bzw. ein bis drei Jahre alt. Ich mag Babys. Sie sind so süß und klein. Ich kann sie einfach nur angucken. Babys weinen bei mir nie. Sie lieben mich!